Unerbittlich

Dimitris Christofias wurde 2009 in Zypern für die Akel (Linke) zum Präsidenten gewählt. Es war eine enge Wahl, und wenn ich Christofias glaube, verdankt er seinen Sieg auch Lothar Bisky. Denn der hatte ihn in einer Pressekonferenz unterstützt und damit vor der Stichwahl den „Kick“ für seinen Wahlsieg gegeben. Christofias verabschiedete sich fortan von mir mit dem Satz: „Und grüß Presidente Lothar“. Ja, er hätte Präsident werden sollen, wenigstens Vizepräsident des Deutschen Bundestags.

Er war Herausgeber des Neuen Deutschlands, und er ärgerte sich hin und wieder über Artikel, gerade über die Partei. Aber er hat immer und jedem gegenüber die Zeitung, die Freiheit der Journalistinnen und Journalisten, verteidigt. Bei Versuchen, Einfluss auf die Zeitung zu nehmen, war er nicht tolerant, sondern unerbittlich. Dietmar Bartsch

■  Der Autor, 55, ist stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion Die Linke und Mitglied des Deutschen Bundestags