Parkhaus für Stadion

Stadt Paderborn treibt den Stadionneubau voran. Klagende Bürger sollen mit Provisorium befriedet werden

PADERBORN taz ■ Die Stadt Paderborn hat im Streit um den Neubau eines Stadions für den Fußballzweitligisten SC Paderborn eine Provisorium vorgeschlagen. Der Kompromiss sieht ein Parkhaus mit 1.000 Stellplätzen und weitere provisorische Flächen vor. Insgesamt soll Platz für 4.300 Autos geschaffen werden. Anwohner hatten wegen der befürchteten Verkehrsbelästigung gegen den Bau der so genannten „Paragon Arena“ geklagt (taz berichtete). Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster hatte daraufhin einen Baustopp verfügt. Seit dem 16. November vergangenen Jahres ruhen die Arbeiten.

„Wir haben noch nicht in allen Punkten endgültige Ergebnisse“, sagte Bürgermeister Heinz Paus (CDU). Voraussetzung sei, dass die Anwohner ihre Klagen zurücknähmen. Zu den offenen Fragen in den Gesprächen mit den Anwohnern wollte sich Paus nicht äußern. „Ich gehe davon aus, dass in absehbarer Zeit ein Abschluss möglich ist“, so Paus.

Die vorgeschlagene Übergangslösung koste zusätzlich rund 4,3 Millionen Euro, allein das Parkhaus stehe mit rund 2,7 Millionen Euro zu Buche. Für die „paragon-arena“ wurden 9,5 Millionen Euro veranschlagt. 13 Stadiongesellschafter haben 1.070.000 Euro eingebracht. Dazu kommen die städtischen Zuschüsse. Erst wenn diese Gelder fließen, sind auch die Banken bereit, ihren Kredit von 3,5 Millionen Euro zu gewähren.

Sollte der Neubau scheitern, ist auch die Zukunft des SC Paderborn in Gefahr. Die Deutsche Fußballliga erlaubt den Spielbetrieb nur mit einer Ausnahmegenehmigung. Infrastruktur und Kapazität des alten Stadions reichen nicht aus. Die Profi-Lizenz ist nur noch bis zum Sommer gültig. Im Falle eines Aufstiegs in die erste Liga müsste der Verein in eine andere Spielstätte ausweichen. HOLGER PAULER