DER SPECHT DER WOCHE
: Nein, das kostet Geld

Christian Specht, 44, ist in allen linken Parteien und Szenen Berlins aktiv und einer ihrer kenntnisreichsten Beobachter. Er engagiert sich unter anderem in der LAG Selbstbestimmte Behindertenpolitik der Linkspartei und hat ein Büro in der taz. Christian kann nicht lesen und schreiben, er zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild der Woche.

Es geht um ein Kino, Moviemento heißt das. Das ist in Kreuzberg. Da kommen Rollstuhlfahrer nicht rein, weil die keine Rampe haben. Das ist immer total blöd, dass die für Rollstuhlfahrer keine Rampe haben. Die haben da nur Treppen und ich möchte gern, dass da eine Rampe gebaut wird für Rollstuhlfahrer. Als ich die mal gefragt habe, ob sie eine Rampe bauen, haben sie nur gemeint: Nein, das kostet Geld. Da gehen auch keine Behinderten rein, weil die da nicht reinkommen mit ihrem Rollstuhl. Das ist am Kottbusser Damm. Die haben da zwei Treppen. Das ist total blöd mit zwei Treppen und man kommt mit dem Rollstuhl eben nicht rein.

Den Rollstuhlfahrer habe ich vor der Treppe gemalt, um zu zeigen, dass er da nicht weiterkommt. Die haben da mal einen Film gezeigt, im Movimiento, in dem es um zwei Leute ging, die im Rollstuhl saßen. Ich glaube, das war ein französischer Film. Der war sehr spannend. Die sind dann in Urlaub gefahren und in ein Bordell reingegangen. PROTOKOLL: ANM