Islamfeinde auf Tour

RECHTSPOPULISTEN Gegen geplante Kundgebungen der Partei „Pro Deutschland“ regt sich Protest

Die rechte Splitterpartei „Pro Deutschland“ plant in der kommenden Woche mehrere Kundgebungen in Berlin. Am Mittwoch und Donnerstag wollen die islamfeindlichen Rechtspopulisten unter anderem vor der Zentralen Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber demonstrieren – aber auch vor Redaktionsgebäuden, darunter dem der taz. Warum? „Weil sie eine linke Zeitung ist“, sagt Nico Ernst vom Bundesvorstand der Partei. Die Linke sei dem Thema Islam nicht gewachsen. Bei einem weiteren Berlin-Stopp ihrer Wahlkampftour im September will „Pro Deutschland“ auch vor mehrere Moscheen und das Rathaus Kreuzberg ziehen.

Wie ein Polizeisprecher der taz bestätigte, hat die Partei die Kundgebungen kommende Woche mit je 50 Teilnehmern angemeldet. Ob sie auch in der gewünschten Form durchgeführt werden können, sei noch offen. Das hänge auch davon ab, ob Gegendemos angekündigt werden.

Für Hellersdorf, wo „Pro Deutschland“ am Mittwochmorgen aufschlagen will, hat die Initiative „Hellersdorf hilft Asylbewerbern“ bereits Gegenprotest angekündigt. Man wolle zeigen, „dass Hellersdorf bunt, tolerant und hilfsbereit ist“, heißt es in einer Ankündigung.

In Hellersdorf soll bald das neue Asylbewerberheim bezogen werden, gegen das seit Wochen ein Teil der Anwohner ankämpft. In spätestens zwei Wochen sollen die ersten 50 bis 60 Flüchtlinge ankommen, sagte die Sprecherin des Landesamtes für Gesundheit und Soziales. In den darauffolgenden Tagen solle dann die Zahl der BewohnerInnen auf rund 200 erhöht werden.

AS, SE