Brauchen Durchimpfung

betr.: „Masern geht es bestens“, taz nrw vom 17.03.2006[...] Die Ratschläge aus Herdecke sind sehr entlarvend. Anscheinend sollen wir die Hände in den Schoß legen und eben Masern-Todesfälle in Kauf nehmen? Das kann es nicht sein! Wir müssen die Anstrengungen intensivieren, die bestehenden Impflücken bei Kindern und Jugendlichen in NRW betreffend Masern (und Mumps und Röteln) zu schließen! [...] Die Masern-Impfung schützt die Geimpften zu 90 bis 95 Prozent. Um die fünf bis zehn Prozent Impfversager auch noch zu erreichen, wird für alle eine zweite Impfung empfohlen. Danach sind ca. 99 Prozent der Geimpften geschützt. [...] Da in den jetzt von der beginnenden Epidemie betroffenen Städten aber über 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen nicht genügend geschützt ist, kann sich das Virus immer wieder einmal ausbreiten. [...] Daher sollte Ihr Rat an Ihre Leser sein: Kontrolliert die Impfpässe eurer Kinder, wer nicht 2x MMR-geimpft ist, gehört schleunigst nachgeimpft! [...] Herr Schmidt-Troschkes Hinweis auf die dritte Welt ist auch so nicht akzeptabel. Durch die bisherigen WHO-Impfprogramme wurden bisher sicher hunderttausende Masern-Todesfälle verhindert. Wir müssen in der reichen ersten Welt alle auch unsere finanzielle Unterstützung der WHO verstärken (z.B. mit Spenden an den Vaccine Fund), damit wir das Ziel der globalen Masern-Ausrottung erreichen, wahrscheinlich nicht 2010, aber vielleicht 2015! MARTIN TERHARD, stellvertretender Landesvorsitzender und Präventionsbeauftragter des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Ratingen