Beitrag zum Frauentag?

Betr.: „Mister Opernball in Bremen“, taz bremen vom 09.03.2006

Ist das der Beitrag der Bremer Kulturpolitik zum Weltfrauentag? Trotz einer nachweislich künstlerisch hochqualifizierten Mitbewerberin wird für den Posten des Theaterintendanten ein Mann vorgezogen, der sich besonders als „Event-manager“ bewährt hat; mal wieder – hatten wir schon bei der Glocke, warum nicht gleich das Theater wie dort der HVG zuordnen? Oder haben Frau Votteler die Konditionen abgeschreckt, denen sich Herr Frey „freywillig“ unterworfen hat?

Und was bedeuten diese Konditionen für unser Bremer Schauspiel? Es beginnt mit der avisierten Schließung der Spielstätten im Brauhauskeller und in der Concordia; damit entfallen die Spielstätten, an denen man bis jetzt noch anspruchsvolles Kammertheater genießen konnte. So, wie man nach dem Wegfall von Radio Bremen II auf außerbremische Sender ausweichen musste, wird der Theaterbesuch in Zukunft mit dem Kauf einer Fahrkarte nach Hannover oder Hamburg beginnen. Ist das noch unsere Selbstständigkeit wert?

MANFRED OSTHAUS, Bremen