LESERINNENBRIEFE
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Vorurteilsfrei diskutieren

■ betr.: „Humanitäre ‚Herkulesaufgabe‘ mit unklaren Folgekosten“, taz.bremen vom 17. 8. 13

„Man muss mit einem sozialen Brennpunkt rechnen“, „Kriminalität wird steigen“, „Der Wert unserer Wohnungen und Häuser wird sinken“, „Mit uns wird es kein Flüchtlingsheim geben“. Das sind aktuelle Stimmen aus Obervieland zum geplanten Bau eines Flüchtlingsheims am Arsterdamm/Brenningstr. Es gibt aber auch andere Stimmen im Stadtteil. Diese hoffen sehr, dass die Behörde eine Entscheidung trifft, die auch die Interessen der Flüchtlinge berücksichtigt. Schulen, Kindergärten, Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten, Sportvereine, GZO, Verkehrsanbindung, gute Nachbarschaften – eben Integrationsmöglichkeiten. Wenn die Entscheidung des Beirats für den Standort Obervieland fällt, ist es unsere Pflicht als Nachbarn, den Menschen zu helfen, die nach so viel Leid hier bei uns angekommen sind. Wichtig ist es, dass wir in Obervieland ins Gespräch kommen und gemeinsam nach Wegen für ein gutes Zusammenleben mit den erwarteten Flüchtlingen suchen. Eine Möglichkeit dazu ist eine vernünftige und vorurteilsfreie Diskussion am 27. 08. 2013 auf der Beiratssitzung im GZO. Unser Ziel ist die Gründung eines Koordinierungskreises im Stadtteil, der nach einer Entscheidung des Beirats für den Standort einen ehrenamtlichen Betreuerkreis aufbaut, um den Flüchtlingen zu helfen.  WILLI und ALMUT SCHAAFBERG, Bremen

Warum wehren sich Eltern nicht?

■ betr.: „Inklusion ohne Qualifikation“, taz bremen vom 14. 8. 13

Ich arbeite an der Basis. Es wird an den Kindern gespart, die es am meisten brauchen, außerdem werden überlastende Arbeitssituationen geschaffen. Ich frage mich, wo die Eltern sind, die sich gegen diese Augenwischerei der Inklusion wehren.  RUTH, taz.de

Rassistische Kommentare

■ betr.: Leserkommentare zu „Deeskalation nach Katalog“, taz.bremen vom 9. 8. 13

Die Kommentare hier geben ja super die Stimmung auf den bisherigen Anwohner_innenversammlungen wieder: Rassistisch. Da stellt eine „Claudia Cometh“ Frehe als Diktator dar („Ein autoritärer Typ, ein arroganter Typ oder einer mit schlechten Manieren“, „Der Staatsrat sollte schnell zurücktreten und nach Kuba, wahlweise Nordkorea gehen.“), dabei sollte es doch selbstverständlich sein, dass rassistischen Äußerungen kein Raum gegeben wird. Außerdem kann Frehe an der Tatsache nichts ändern, dass Bremen einen Teil der Menschen aufnehmen muss. Er setzt sich nun für eine konstruktive Ideenfindung ein, in der, so erscheint es mir, auch Kritik und Ablehnung erwünscht ist, aber eben keine rassistischen Plattitüden wie „Es gibt zu viele Ausländer hier“. „Delia“ probiert gleich alle Grünen als Nazikeule schwingende Autoritäre Machthaber_innen darzustellen („An der Äußerung Herrn Frehes kann man deutlich das Demokratieverständnis der Grünen erkennen“, „Es ist mit diesen Leuten immer dasselbe: Wer unseren Standpunkt nicht ohne Wenn und Aber abnickt, ist ein Nazi!“). Dass der Standpunkt, der den „erwachsenen Menschen“ gelassen werden soll, aber eben ein rassistischer ist, und er deswegen keinen Raum verdient hat, auch, oder gerade nicht, in einer Demokratie, wird nicht beachtet.  REFUGEES WELCOME, taz.de