18.000 Uran-Zentrifugen

IRAN Präsident Hassan Rohani plant transparentere Zusammenarbeit mit der Atomenergiebehörde. Neue politische Gespräche im September

TEHERAN rtr/dpa | Der Iran verfügt nach eigenen Angaben inzwischen über 18.000 Zentrifugen zur Urananreicherung. Dabei handle es sich um 17.000 Geräte der älteren Generation IR-1, von denen 10.000 in Betrieb und 7.000 betriebsbereit seien, sagte der scheidende Chef der iranischen Atombehörde, Ferejdun Abbasi-Davani, am Samstag der Nachrichtenagentur Irna. Hinzu kämen 1.000 Stück neuerer Bauart, die einsatzbereit seien und es dem Iran erlauben würden, Uran deutlich schneller anzureichen als mit den älteren Geräten.

Die UN-Atomaufsicht hatte im Mai berichtet, der Iran habe zu dem Zeitpunkt 16.600 Geräte vom Typ IR-1 installiert. Zahlreiche westliche Staaten werfen dem Iran seit Langem vor, unter dem Deckmantel der Energieerzeugung heimlich am Bau von Atomwaffen zu arbeiten.

Präsident Hassan Rohani und sein neuer Atomchef Ali Akbar Salehi haben bereits angekündigt, die Sorgen der internationalen Gemeinschaft auszuräumen. Beide planen nun eine bessere und transparentere Zusammenarbeit mit der IAEA. Neben neuen technischen Verhandlungen mit der Wiener Behörde, sollen im September auch die politischen Gespräche mit den fünf Vetomächten und Deutschland wieder aufgenommen werden.

Bei der Vorstellung des neuen Außenministers Mohammed Dschawad Sarif sagte Rohani am Samstag, alle Offiziellen sollten bei außenpolitischen Bemerkungen größere Vorsicht walten lassen: „Jeder auch kleine Fehler in der Außenpolitik könnte uns teuer zu stehen kommen.“

Rohani kritisierte in der Zeremonie populistische Aussagen seines Vorgängers Mahmud Ahmadinedschad auf dem Gebiet der Außenpolitik. Den Applaus, den Ahmadinedschad unbedingt habe bekommen wollen, hätte sich dieser auch an anderer Stelle holen können: „Außenpolitik ist jedenfalls nicht das Terrain von populistischen Slogans, sondern von überdachten Äußerungen“, sagte Präsident Rohani laut der Nachrichtenagentur Mehr. Im Iran dürfe sich nicht jeder, der einen amtlichen Posten habe, zu außenpolitischen Themen äußern: „Den Preis dafür bezahlen ja nicht sie, sondern das Volk.“