Schock im Morgengrauen

„Auftrag aus niederen Ebenen“: Verwirrter Mann bringt Kopf seiner getöteten Frau zur Tankstelle

Ein 40 Jahre alter Mann ist gestern früh im Harburger Stadtteil Eißendorf mit dem abgetrennten Kopf seiner getöteten Frau zu einer Tankstelle gegangen. Nach Angaben der Polizei erschien er dort am Morgen gegen 5 Uhr, legte den Kopf auf eine Rasenfläche und sagte: „Nun ruft mal die Polizei.“ Genau das taten die schockierten Angestellten unverzüglich.

Der Mann machte einen verwirrten Eindruck und ließ sich zunächst widerstandslos festnehmen. In der nahe gelegenen Wohnung fanden Beamte den Torso der toten 39-Jährigen. Ein Messer wurde als mutmaßliche Tatwaffe sichergestellt. Die beiden minderjährigen Kinder des Paares werden von Mitarbeitern des Kinder-Interventionsteams und einem Polizei-Seelsorger betreut. „Ob sie ihre getötete Mutter gesehen haben, ist derzeit nicht bekannt“, sagte eine Polizeisprecherin.

Unmittelbar nach der blutigen Tat wurde der 40-Jährige in einer Zelle des Polizeikommissariats Harburg untergebracht. Von dort unternahm er am Vormittag einen Fluchtversuch. Er kippte einem Beamten Wasser ins Gesicht, schlug um sich und versuchte wegzulaufen. Der Mann konnte überwältigt werden. Dabei wurden allerdings drei Polizisten und der mutmaßliche Mörder selbst verletzt.

Am Nachmittag wurde der 40-Jährige im Polizeipräsidium von Beamten der Mordkommission vernommen. Dabei sagte er aus, er habe einen „Auftrag aus niederen Ebenen“ zu der Tat bekommen. In „versteckten Botschaften in den Medien“ sei diese ihm befohlen worden. Der Mann ist seit Jahren in psychiatrischer Behandlung, sagte eine Polizeisprecherin. Berichte über einen vorausgegangenen heftigen Ehestreit bezeichnete sie als reine Spekulation. LNO