UNVERBREMT: EIKEN BRUHN ÜBER ONLINE-TICKETS
: Falsch verbunden

Ohne die Deutsche Bahn wäre das Leben nur halb so aufregend, mit ihr hingegen wird eine Fahrt nach Freiburg zum Ereignis.

Der Reihe nach: Aus Sparsamkeit wurde das Ticket Bremen – Freiburg schon im Januar gekauft, online, für den sagenhaft günstigen Preis von 29 Euro pro Nase. Karfreitag soll es nun losgehen, ab Bremen um 14.09, an Freiburg 20.09. „Nee“, sagt der Mensch bei den Verkehrsbetrieben Freiburg, den ich drei Tage vor Reisebeginn nach einem Anschlusszug in den Schwarzwald frage, „die Verbindung gibt es gar nicht“. Mein Ticket sagt etwas anderes. Nämlich: Umsteigen in Hannover. Dort Ankunft 15.14, der ICE bricht um 15.41 in den Süden auf. „Nein, der ist wegen Bauarbeiten vorverlegt worden und fährt schon um 15.12“, erfahre ich bei der Reise-Hotline der Bahn, deshalb müsste ich schon um 13.18 in Bremen aufbrechen. „Und was wäre gewesen, wenn ich das nicht zufällig gemerkt hätte?“, frage ich noch verdutzt. „Ich kann Sie gerne mit der Beschwerdestelle verbinden.“ Dort bedankt man sich, dass ich mir die Mühe des Anrufs gemacht habe, fragt nach Verbesserungsvorschlägen – keine Tickets für Züge verkaufen, die es nicht gibt? – und ignoriert meine Forderung nach einem Wiedergutmachungsgeschenk.

Unerhört, denke ich, so etwas ist ja wohl noch nie vorgekommen. „Doch, doch“, versichert seufzend der Mann am Schalter, der ohne Murren meinen Fahrschein umbucht, „wir haben in den letzten Monaten auch Tickets für den nächsten Tag verkauft, mit Reservierung – und der Zug fuhr dann doch nicht“.