Kleiner Streikführer

Derzeit wird an verschiedenen Fronten um Arbeitszeiten und Entgelterhöhungen gekämpft: In Baden-Württemberg befinden sich die ArbeiterInnen und Angestellten der Kommunen, also der Städte und Gemeinden, im Ausstand. Sie wollen die 38,5-Stunden-Woche erhalten. Die Schlichtungsgespräche sind am Wochenende geplatzt.

In einzelnen Bundesländern streiken die Bediensteten einzelner Landesbehörden, aber in geringerer Zahl. In Hamburg nahmen gestern 1.000 Beschäftigte unter anderem der Bezirksämter und des Landesbetriebes Verkehr an einer Kundgebung teil. Die Beschäftigten der Landesbehörden streiken gleichfalls gegen eine Verlängerung der Arbeitszeiten. Der in Hamburg abgeschlossene Tarifvertrag der städtischen Betriebe gilt nicht für die Landesbediensteten. Beim Streit um die Arbeitszeit sitzt vor allem die Gewerkschaft Ver.di am Verhandlungstisch mit den Arbeitgebern.

Anders sieht es bei den Ärzten aus: Hier streiken die Mediziner an 15 Universitätskliniken, organisiert von der Ärztegewerkschaft Marburger Bund. Die Mediziner verlangen bessere Arbeitsbedingungen und um bis zu 30 Prozent höhere Gehälter.

Auch die Tarifrunde in der Metallindustrie könnte zumindest in Warnstreiks münden. Die Gewerkschaft IG Metall verlangt fünf Prozent mehr Lohn, die Arbeitgeber haben noch kein Angebot vorgelegt. Führen die Verhandlungen in einigen Bezirken am Montag nicht weiter, könnten am Mittwoch nächster Woche die ersten Warnstreiks in der Metallindustrie stattfinden. Am Dienstag endet nämlich die Friedenspflicht in der Metallindustrie. BD