Kommentar: Eintritt für den Rhododendronpark
: Verlorener Maßstab

Acht Euro Eintritt für einen Park, das klingt happig. Und es wäre happig, wenn es sich um einen klassischen Volkspark handeln würde. Der Rhododendronpark ist aber genau das nicht, sondern in erster Linie eine botanische Dauerausstellung zum Thema Rhododendron, aufgehübscht und jenseits der Blütezeit attraktiv gemacht durch die „botanica“. Eine Kultureinrichtung, die sich eher mit einem Museum vergleichen lässt, als mit einem Volkspark.

Nun kann man sicher darüber streiten ob Museen kostenlos nicht besser ihren Zweck erfüllen würden. Und ob man nicht besser überall statt Eintritt zu verlangen ganz auf Bürgersinn und Spendenlust hofft. Auch kann man sich fragen, ob die nicht sonderlich originelle Idee, Eintritt für den Rhododendronpark zu verlangen, die beste ist, um die Kosten für seine aufwändige Pflege wieder einzuspielen. Sie als „Schwachsinn aller erster Güte“ abzukanzeln, wie durch die Grünen geschehen, und zu befürchten, Bremen würde sich dadurch „bundesweit blamieren“ deutet jedoch eher auf einen unguten Maßstabsverlust hin. Den nämlich, die beeinträchtigten Interessen der Anlieger voll und ganz mit dem Gemeinwohl zu verwechseln. bes

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