DIE NACHFOLGE VON KNUT IST KOMPLIZIERT
: Tierschützer befürchten Inzucht unter Eisbären

Der Zoo bekommt zwei Jahre nach dem Tod von Knut einen Nachfolger für den Eisbären. Am Freitag soll der bis jetzt noch namenlose und aus Moskau stammende neue Zoobewohner vorgestellt werden. Seine Aufgaben sind jetzt schon klar definiert: Nachwuchs mit Eisbärin Tonja zeugen und neue Attraktion werden. Zum Spielen sei der Neue zumindest nicht hier, so Zoodirektor Bernhard Blaszkiewitz über seinen neusten Fang.

Doch Tierschützer wollen die Liebesgeschichte der beiden Bären verhindern, bevor sie begonnen hat: Sie fürchten nämlich, dass Tonja und der neue Bär Geschwister sind. Das wäre Inzucht. Die ist auch unter Eisbären laut den Tierschützern gesetzlich verboten.

Bestätigen kann man laut James Brückner vom Deutschen Tierschutzbund das Verwandtschaftsverhältnis nicht. Aber auch Tonja stammt aus Moskau, und im Moskauer Zoo gibt es nur zwei Eisbärenpaare, die sich fortgepflanzt haben. Tonjas Eltern haben vor zwei Jahren noch einmal Nachwuchs bekommen. Der neue Bär ist etwa zwei Jahre alt.

Vieles spricht also für die Zusammenführung von Bruder und Schwester in Berlin. Der Zoo wollte sich nicht zu den Vorwürfen äußern. Zum Glück gibt es noch Zeit, die Situation aufzuklären – der Neue ist nämlich noch nicht geschlechtsreif. (hel, dpa)