Sanftere Tumortherapie

BOCHUM taz ■ Die Bochumer Universitätsklinik Bergmannsheil erprobt eine neue Therapie gegen bösartige Gliedmaßentumore. Wenn Krebstumore in Arm oder Bein zu groß sind, um vollständig herausoperiert zu werden, mussten die Gliedmaßen bislang amputiert werden. Als eine der ersten Kliniken in Deutschland bietet die Bochumer Uniklinik ein neues Verfahren an: Das betroffene Körperglied wird vom Blutkreislauf abgetrennt und an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen, so dass es einen eigenen Kreislauf erhält. So kann der Tumor mit Medikamenten in hundertfacher Dosis behandelt werden, ohne den ganzen Körper zu schädigen.

Das Medikament greift neben den eigentlichen Tumorzellen auch Blutgefäße an, die den Tumor ernähren: Ausgehungert schrumpft er und kann später operativ entfernt werden. In einem Viertel der Fälle entwickelt sich der Tumor nach der Behandlung vollständig zurück, schätzen die Bochumer Mediziner. Die Behandlung wird nur einmal durchgeführt. Die PatientInnen müssen dafür ungefähr sechs Tage im Krankenhaus bleiben. MIB