Petersens Heimspiel

Altonas SPD will Mathias Petersen als Parteichef und Bürgermeister. Und Kristin Ahlheit als Kreisvorsitzende

Das Signal ist unmissverständlich: Einstimmig haben die 115 Delegierten der Altonaer SPD Landesparteichef Mathias Petersen für eine erneute Amtsperiode nominiert. Damit hat der 51-jährige Arzt aus Othmarschen von seinem Kreisparteitag am Dienstagabend zugleich die volle Rückendeckung erhalten für seine Ambitionen, Bürgermeisterkandidat der Hamburger Sozialdemokraten im nächsten Bürgerschaftswahlkampf zu werden.

Petersens Hausmacht also steht, zur Zufriedenheit auch von Olaf Scholz. Bewerten mochte der Altonaer Bundestagsabgeordnete und Vorgänger Petersens als Hamburger SPD-Chef das Votum aber nicht: „Das ist doch eindeutig genug.“

Altona hat somit als Erster der sieben SPD-Kreise die personellen Weichen für den Parteitag am 6. Mai gestellt, auf dem der Landesvorstand neu gewählt wird. Ein Gegenkandidat zu Petersen ist nicht in Sicht, wohl aber ein Konkurrent um die Spitzenkandidatur. Alt-Bürgermeister Henning Voscherau hat bereits mehrfach durchblicken lassen, er würde wollen, so die Partei ihn riefe. Offiziell hat er seine Kandidatur jedoch nicht angemeldet. Das werde er auch nicht tun, glaubt ein Partei-Promi: „Henning wartet ab. Vor dem 6. Mai wird er sich nicht äußern.“

Gestärkt haben die Altonaer Genossen auch ihre Vorsitzende Kristin Ahlheit. Mit 94 Prozent Zustimmung wurde die 38-jährige Juristin für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt. Ihr erklärtes Ziel ist es, 2008 die schwarz-grüne Bezirkskoalition abzulösen. „Das ist ein Bündnis des kleinsten gemeinsamen Nenners“, findet die Kreischefin, im einstmals roten Altona müsse deshalb die SPD „wieder die führende Kraft werden“.

Dafür aber sei, so Ahlheit selbstkritisch, „ein klares, eigenständiges Profil“ Voraussetzung: „Wir müssen erst wieder zu einem attraktiven Koalitionspartner werden.“ Sven-Michael Veit