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Ob im rustikalen Stadtteil-Club, in der Experten-Spielstätte oder im geräumigen Sendesaal – in der folgenden Woche gibt es in Hamburg Konzerte in jeder Größe und für jeden Geschmack zu sehen. Der Bassist Sebastian Grams und seine Combo Underkarl nehmen sich die Goldbergvariationen vor. Und obwohl das im Abo-Konzert der NDR Jazz-Redaktion stattfindet, versprechen die jazzstudierten Freigeister alles andere als ein bisschen ‚Play Bach‘: postmoderne „Jazz Cover Crossover Guerilla Tactics“. Wem das zu humorvoll ist, wird nach der Pause versöhnt: als Ersatz für den erkrankten Ray Anderson stellt der schwedische Bassist Lars Danielsson sein bislang namenloses Trio mit Leszek Moder und Xavier Desandre-Navarre vor. Eine interessante Kombination bietet auch das Julia Hülsmann Trio – die Berliner Pianistin hat Gedichte der Calvinistin Emily Dickinson aus dem 19. Jahrhundert vertont und für die gar nicht altertümlichen Songs den Soul-Sänger Roger Cicero eingeladen. Die resultierende Stimmung trifft in etwa Nick Drakes Hit ‚River Man‘, den sie am Samstag im Birdland sicher auch spielen werden. Die St.PauliJazzKapelle (SPJK), ein Quartett um taz-Autor Gerd Bauder am Bass und den Gitarristen Tim Spohn, arbeitet nach 4 gemeinsamen Jahren an einer CD. Im Januar noch waren sie in der Schilleroper zu hören (die übrigens am Samstag bei der definitiven Abschlussparty ihre Möbel verschenkt) – am Mittwoch beehren sie den Live Musik Club, bislang ein Geheimtipp. Am gleichen Abend kommt der in Hamburg wohl bekannte Charles Curtis (Foto) mal wieder ins Westwerk und spielt Kompositionen für Cello und Elektronik, die u. a. der 75-jährige Alvin Lucier direkt für ihn geschrieben hat. Das niedrigschwellige Avantgarde-Angebot der Woche. TOBIAS RICHTSTEIG

Sebastian Grams Underkarl/ Lars Danielsson Trio: Do + Fr, 23. + 24. 3., 20 Uhr, Rolf-Liebermann-Studio des NDR Julia Hülsmann Trio: Sa, 25. 3., 21 Uhr, Birdland St. Pauli Jazzkapelle: Mi, 29. 3., 21 Uhr, Live Music Club Charles Curtis: Mi, 29. 3., 21 Uhr, Westwerk