medienticker

Markus Söder (39), ehemaliger Bayerischer Rundfunker und heutiger CSU-General, prockelt am Koalitionsvertrag. Bei den Medientagen in Tutzing sagte Söder, die CSU strebe keine Veränderung des geltenden Pressefusionsrechts an. Das Regierungsprogramm der großen Koalition sieht aber vor, die unter dem ehemaligen Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) gescheiterte Liberalisierung des besonderen Kartellrechts für Zeitungen neu in Angriff zu nehmen. Söder hat jetzt anscheinend auf Druck des bayerischen Zeitungsverlegerverbandes den bisherigen Konsens mit seinen Generalsekretärskollegen Ronald Pofalla (CDU) und Hubertus Heil (SPD) aufgekündigt. Helmut Heinen, Präsident des Bundesverbandes deutscher Zeitungsverleger (BDZV), nahm’s gelassen: Er rechne damit, dass die große Koalition wie vorgesehen im Herbst die Reform angeht. Bis dahin werde sich der BDZV in der Debatte zurückhalten. – Kein Wunder: Intern sind, wie das Beispiel Bayern zeigt, die Herren Verleger weiter zerstritten. (stg)

Findet Hans Mahr (56) etwa keinen Job? Der ehemalige stellvertretende RTL-Geschäftsführer tauchte noch mal kurz als Sportvorstand bei Premiere auf – und nach dem Verlust der Live-Rechte an der Fußball-Bundesliga wieder ab. Jetzt meldet der Fachdienst werben und verkaufen, Mahr mache sich mit der Beratungsfirma Mahr Media selbstständig. Er wolle alle Dienstleistungen „vom Consulting bis hin zum Medienmanagement“ anbieten. Aber Hansi Mahr bleibt Hansi Mahr: Er könne sich vorstellen, „ab Herbst wieder bei einer großen Company an Bord zu sein“ sagte er w & v. (taz)

Der RBB hat am Dienstagabend eine TV-Diskussionsrunde zum Ausbau des Flughafens Schönefeld nach Protesten aus dem Publikum abgebrochen. Laut RBB halfen auch mehrere Aufforderungen zu mehr Sachlichkeit in der Sendung „Klipp und klar“ nicht. Der Bürgerverein Brandenburg-Berlin e.V., der den Ausbau des Flughafens Schönefeld verhindern will, teilte auf seiner Homepage mit, der RBB habe „völlig unsensibel“ den Abbruch der Sendung verschuldet und schon im Rahmen der Vorbereitung der Sendung alles unternommen, „um den Bürgerverein auszugrenzen“. (dpa)