„Mehrheit ist für den Abzug“

DEMONSTRATION Das Bremer Friedensforum lädt zum Ostermarsch vom Viertel zum Markt

■ ist Sprecher des Bremer Friedensforums, das sich seit 1983 für den Frieden einsetzt.

taz: Herr Lentz, der Ostermarsch begeht ein Jubiläum: „50 Jahre Ostermarsch für Frieden und Abrüstung“ ist das Motto. Wie fing es damals an?

Ekkehard Lentz: Die Bewegung schwappte von England nach Deutschland, in Norddeutschland ging es 1960 zu Fuß von Bremen und Hamburg nach Bergen-Hohne in die Lüneburger Heide zu den dort stationierten britischen Truppen.

Ein weiter Weg …

… den nicht alle mitgingen. Manche fuhren ein Stück und stießen dazu. Aber: Es waren mehrere Hundert Teilnehmer, die für den Frieden demonstrierten. Da machen wir es uns heute einfacher.

Nämlich?

Wir treffen uns um 11 Uhr am Ziegenmarkt im Viertel, nach einem kurzen Auftakt laufen wir zum Markt. Länger als eine halbe Stunde geht man da nicht.

Heutzutage sind es meistens nur wenige, die an Ostermärschen teilnehmen.

Ja, das ist ein Kapitel für sich. Aber der Ostermarsch ist nicht der Zählappell der Friedensbewegung. Wenn wenige teilnehmen, heißt das nicht, dass nur wenige unsere Ziele unterstützen. Die Mehrheit der Bevölkerung ist ja für den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan.

Das ist auch die zentrale Forderung in diesem Jahr.

Weshalb wir als Rednerin Christine Buchholz eingeladen haben. Sie sitzt für die Linkspartei im Bundestag. Das Friedensforum ist überparteilich, aber die Linke engagiert sich am stärksten für den Abzug. Das wollten wir würdigen.

Außerdem tritt Detlef Dahlke auf. Wofür steht er?

Für das Jubiläum: Er ist ein Ostermarschierer der ersten Stunde und war schon 1960 dabei.

INTERVIEW: FEZ