Stumme Streifen

HAMBURG-FILME In der Reihe „Himmel auf Zeit“ zeigt das Metropolis-Kino Filme aus den 20ern

„Himmel auf Zeit“ hieß 1933 das letzte freie Künstlerfest der Stadt. Seit letzten Monat wirft das gleichnamige Festival mit über 80 Veranstaltungen einen Blick auf die Hamburger Kulturszene der 20er Jahre. Im Metropolis sind in dessen Rahmen im April drei Filme aus der Zeit vor dem Nationalsozialismus zu sehen.

Werner Hochbaums „Brüder“ von 1929 ist während des großen Hafenarbeiterstreiks von 1896/97 angesiedelt und erzählt die Geschichte zweier Brüder, die sich unversöhnlich gegenüberstehen: der eine Arbeiter, der andere Polizist. Ersterer wird zum Anführer der Hafenarbeiter und verhaftet, sein Bruder befreit ihn, doch erneut wird er verhaftet. Schließlich wird der Streik abgebrochen – aber der Kampf geht weiter. Morgen Abend wird der mit Hafenarbeitern als Darsteller gedrehte Streifen, den 1929 in den ersten drei Tagen schon 60.000 Besucher gesehen haben, mit Klavierbegleitung von Werner Loll gezeigt.

Nächste Woche geht es mit Erich Waschnecks „Die Carmen von St. Pauli“ weiter. Darin verliebt sich ein pflichtbewusster Steuermann in die verführerische Tänzerin einer Hafenkaschemme. MATT

■ Do, 3. 4., 17 Uhr, Metropolis, Steindamm 54; Programm: www.metropoliskino.de