DAS WETTER: DER WOLF

Das Lamm hatte sich tief ins hohe Gras geduckt. Es war mit bloßem Auge kaum zu entdecken. Es zitterte. Ein Wolf sollte umherstreifen, so wurde seit Tagen gemunkelt. Und nachts, wenn der Mond am Himmel stand, dann vermeinte man bei genauem Hinhören aus der Ferne ein lang gezogenes Heulen zu vernehmen. Plötzlich schlug das Herz des Lamms noch schneller. Es hatte ein schleichendes Tapsen gehört, ganz in seiner Nähe. Und der scharfe Wolfsgeruch drang schneidend in seine Nase. Er war da! Durch das Dickicht konnte das Lamm den Wolf jetzt sogar sehen, direkt vor sich. Es spannte seine Muskeln an – und schoss nach vorne, wie ein Pfeil! Es verbiss sich unerbittlich in des Wolfes Kehle und verschlang ihn mit Haut und Haaren. Armer Wolf.