Neonazis hetzen weiter

ASYL NPD demonstriert wieder gegen Berliner Flüchtlingsheim. 700 Gegendemonstranten

BERLIN taz | Die Auseinandersetzungen um ein Flüchtlingsheim in Berlin-Hellersdorf gehen weiter. Am Samstag demonstrierte die NPD zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage gegen die Unterkunft. Diesmal versammelten sich rund 100 Neonazis.

Seit Montag wohnen rund 50 Asylsuchende in der früheren Schule. Auch Anwohner lehnen die Unterkunft ab, an der NPD-Kundgebung beteiligten sich aber nur eine Handvoll. Dafür pfiffen mehr als 700 Demonstranten die NPD lautstark aus, darunter auch die Bundespolitiker Renate Künast (Grüne), Petra Pau (Linke) und die Piratin Marina Weißband. Sie selbst habe 1994 in einem deutschen Asylbewerberheim gelebt und wisse, wie schutzbedürftig die Menschen dort seien, so Weißband.

400 Polizisten hielten Nazis und Nazigegner mit Gittern getrennt. 25 Personen wurden festgenommen. In den kommenden Tagen sollen weitere Flüchtlinge in die Unterkunft ziehen. Einige hatten sich zuletzt geweigert, dorthin zu fahren. Die Sozialverwaltung stellte aber klar, dass sie sich ihre Unterkunft nicht aussuchen könnten. KO

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