Schön

… an so einem Festival wie MaerzMusik ist ja der Taumel, der einen an die seltsamsten musikalischen Orte trägt, was einen bei der diesjährigen Ausgabe zum Beispiel innerhalb weniger Tage von einem frischzellenkurierten Jazz mit Otomo Yoshihide über einige mit Rauschbalken unkenntlich gemachte moderne Klassiker samt NdW-Pop mit Der Plan beim Soundalikes-Projekt bis hin zu einer rülpsenden Muschel (innerhalb einer ansonsten allerdings stinklangweiligen John-Cage-Komposition) brachte. Das muss alles gar nicht zueinander passen und fügt sich doch zusammen. Einerseits, weil das tatsächlich Möglichkeiten „aktueller Musik“ sind, der sich das Festival verschrieben hat, und mehr wohl noch, weil bei der Programmkoordination auch über solche Sachen wie unterschiedliche Aufführungspraxen nachgedacht wird, ohne dabei eifernd irgendwelche Barrieren zwischen E und U niederrennen zu wollen. Man stellt die so genannte ernste und die unterhaltende Musik nur lässig nebeneinander und manchmal auch auf eine Bühne. Möglichkeiten eben. Die langsam knapp im Angebot werden, weil das MaerzMusik-Festival nur noch bis Sonntag dauert. Mit ein paar großorchestralen Angeboten zum Schluss. Am heutigen Samstag (20 Uhr) gibt es in der Philharmonie ein Konzert mit dem SWR Sinfonieorchester. Auf dem Programm stehen Olivier Messiaen, Vykintas Baltakas und eine recht frische Komposition von Helmut Lachenmann. Und beim Abschlusskonzert am Sonntag (20 Uhr) im Haus der Berliner Festspiele spielt das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin Kompositionen von Toru Takemitsu, die man schon mal gehört hat, wenn man die Filme von Kurosawa oder Oshima gesehen hat. Es handelt sich nämlich um Filmmusiken, die Takemitsu als Komponist so genannter ernster Musik recht gern schrieb. TM

MaerzMusik-Festival noch bis 26. März. www.maerzmusik.de