BRAINSTORM

Am Samstag liegt Don Giovanni auf der Couch. So gut das eben geht bei einer Figur aus Mozarts Oper. „Was treibt ihn an, über 2.000 Frauen in ganz Europa zu verführen, ohne sich je binden zu können?“ Diese Frage versucht die Psychoanalytikerin Antje Niebuhr zu beantworten, am Samstag um 16 Uhr spricht sie im Rangfoyer des Theaters am Goetheplatz. „Todesverleugnung als Motor der Lust“ ist der Titel ihres Vortrages – sie betrachtet den Helden als „impotente Seele“, die abhängig und verborgen bleibt, den Tod fürchtet und vor der Erkenntnis ihres Selbst entflieht. Und gerade dadurch skrupellos ist.

Ein im Grunde verwandtes Thema – mit allerdings gänzlich anderem musikalischem Hintergrund – steht am kommenden Mittwoch im Nachbarschaftshaus Helene Kaisen (Beim Ohlenhof 10) um 15 Uhr auf dem Programm: „Wenn die Conny mit dem Peter“ ist ein Musikvortrag von Jürgen Ferber. Und zwar vor allem für all jene, die die Teenagerzeit in den Fünfzigern auch noch aus eigener Anschauung kennen.

Tiefgründiger ist dagegen eine Debatte, die am Dienstag ab 18 Uhr im Haus der Wissenschaft geführt werden soll: „Das Islambild im Westen“ ist ein seit Jahren, um nicht zu sagen: Jahrhunderten aktuelles Thema. In diesem Fall sind dazu allerlei kompetente Gäste geladen: Gritt Klinkhammer, Professorin für Geschichte und Theorie der Religionen an der Uni Bremen, Hans-Ludwig Frese, Religionswissenschaftler und Verleger, Serdar Günes vom Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam an der Uni in Frankfurt am Main sowie Hasan Karaca vom Dachverband der türkisch-islamischen Religionsvereine in Deutschland. mnz