Hamburger Kulturbanausen

TACHELES Regierungschef der Hansestadt will sich nicht für den Erhalt des Kunsthauses einsetzen

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat sich erneut für den Weiterbetrieb des vom Aus bedrohten Kunsthauses Tacheles in Mitte ausgesprochen. „Wir wollen das Tacheles als Kunstort erhalten“, sagte Wowereit. Allerdings seien die praktischen Handlungsmöglichkeiten des Landes gering.

Hintergrund der Auseinandersetzungen ist die Insolvenz einer Tochtergesellschaft der Fundus-Gruppe, der das Gelände gehörte. Fundus wollte ursprünglich rund um das denkmalgeschützte Tacheles Wohn- und Geschäftshäuser bauen. Die mehrheitlich den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein gehörende HSH Nordbank als Hauptgläubigerin will das Areal verkaufen und strebt eine Zwangsversteigerung des Tacheles an.

Der Berliner Senat habe an Hamburgs Ersten Bürgermeister Ole von Beust (CDU) und die Bank appelliert, das Kunsthaus zu erhalten, sagte Wowereit. Er habe aber von beiden Seiten Absagen erhalten. „Das bedauern wir“, so Wowereit. Die Bank sehe es nicht als ihre Aufgabe, Kultur zu fördern, und von Beust habe auf das Geldinstitut verwiesen. Ihm sei es darum gegangen, eine Räumung des Hauses zu verhindern und das Tacheles in künftige Planungen einzubeziehen. (ddp)