Nicht schön anzusehen

VERANSTALTUNG „Tag des offenen Denkmals“ präsentiert unbequeme Gebäude

Rund 320 Bauten präsentieren sich am Wochenende in Berlin zum „Tag des offenen Denkmals“. Darunter sind Industrieanlagen, Kirchen und andere Gebäude, die nicht immer zugänglich sind. In diesem Jahr steht der Denkmaltag unter dem Motto „Jenseits des Guten und Schönen – Unbequeme Denkmale?“. In Berlin sind bundesweit die meisten Denkmäler, sagte Landeskonservator Jörg Haspel am Mittwoch bei der Präsentation des Programms.

Berlin besitze zahlreiche „unbequeme“ Denkmale, betonte Haspel. Etwa ein Drittel der an diesem Wochenende zu besichtigenden Bauten zähle dazu. Sie stammten entweder aus der NS-Zeit, der Zeit der deutsch-deutschen Teilung, hätten keinen Nutzen mehr „oder entsprechen nicht dem heutigen Geschmack“. „Doch sie erzählen viel über die deutsche Geschichte“, sagte Berlins oberster Denkmalschützer.

Zu den „Neuentdeckungen“ gehören in diesem Jahr etwa das Polizeigefängnis der DDR nahe dem Alexanderplatz in der Keibelstraße. Das bauliche Erbe der NS-Zeit wird etwa durch die Langemarckhalle am Olympiastadion, die Martin-Luther-Gedächtniskirche in Mariendorf und das ehemalige Zwangsarbeiterlager in Schöneweide symbolisiert. Für die Zeit der Mauer stehen etwa das Gästehaus der DDR in Niederschönhausen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Nachkriegsmoderne mit Karl-Marx-Allee und Hansaviertel. (epd)