Das Labor für antiquierte Videosysteme

Vor rund 40 Jahren kamen die ersten Videorekorder auf den Markt. Auch wenn die Geräte teuer waren und mit Bändern auf offener Spule umständlich zu bedienen, übte diese „revolutionäre“ Technik auf Künstler, aber auch auf politische Videoaktivisten eine ungeheure Faszination aus. Ein Beispiel ist das Video »Der magische Spiegel« (1970) von Herbert Schuhmacher, der mit seiner Gruppe »telewissen« eine der ersten so genannten „Closed Circuit“-Installationen in Deutschland realisierte: Menschen schauten in eine Kamera und sahen sich gleichzeitig auf dem Bildschirm. Sie bewegten sich verwundert, manche auch erschrocken. In der Ausstellung „Revision.zkm“ im Karlruher Zentrum für Kunst und Medientechnologie, beschäftigt man sich insbesondere mit dem Erhalt der hoch gefährdeten Datenträger und ihrer Projektoren. Im Verlauf von zwei Jahren gelang es dem Museumslabor für antiquierte Videosysteme Originale aller Formate hochwertig digital zu speichern und erstmals modellhafte Restaurierungen der elektronischen Information ausgewählter historischer Videobänder zu realisieren. Das machte die Ausstellungen erst möglich.