Weg für Seekabel ist frei

ALTLASTEN Nach einer Munitionsbergung kann jetzt das fehlende Seekabel vom Windpark Riffgat zum Festland gelegt werden

Der Weg für ein Seekabel zum Offshore-Windpark Riffgat in der Nordsee ist jetzt frei. Ein noch fehlendes Teilstück auf der Kabeltrasse des Windparks bei Borkum sei von Munitionsresten geräumt, sagte ein Sprecher des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Niedersachsen.

Die explosiven Altlasten hatten für Verstimmung zwischen dem Windparkbauer EWE und dem Netzbetreiber Tennet gesorgt. Beide Unternehmen hatten sich gegenseitig Vorwürfe gemacht, nachdem der fertige Windpark nicht rechtzeitig ans Netz angeschlossen wurde.

Der Meereswindpark Riffgat mit 30 Windkraftanlagen kann erst von Februar 2014 an Strom liefern. Wegen der Munitionsfunde fehlten zur Eröffnung am 10. August noch 15 Kilometer Seekabel nahe der Insel Borkum für den Anschluss zum Festland. Tennet hatte beteuert, die Verzögerungen seien nicht vorhersehbar gewesen. Das Unternehmen geht weiter von einer Fertigstellung im Februar aus. Ob der Windpark früher fertig werden könne, hänge jedoch von vielen Faktoren ab, so eine Sprecherin.

Nach Angaben aus Schifffahrtskreisen kann kommende Woche auf einem ersten, sechs Kilometer langen Teilstück die Verlegung des Seekabels beginnen. Spezialfirmen hatten dort rund 30 Tonnen Munition geborgen. „Die Palette reichte von Gewehrpatronen über Granaten bis zu schweren Luft- und Ankertauminen“, sagte der Leiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Thomas Bleicher. Die niedersächsische Behörde ist für Bergung, Entschärfung, Transport und Vernichtung von Weltkriegsmunition zuständig.  (dpa)