DEMO VOR DEM KANZLERAMT
: Fluglärmgegner besuchen Merkel

Ein breites Bündnis von Bürgerinitiativen bis hin zu Ökoverbänden wie dem Naturschutzbund Deutschland hatte für Samstagmittag zur Demo gegen Fluglärm gerufen. Am Ende versammelten sich vor dem Kanzleramt – trotz des guten Wetters – nur rund 500 Menschen. Sie forderten die Politik auf, sich erneut mit einem Nachtflugverbot zu befassen und Verantwortung für Fehler beim Flughafenbau zu übernehmen.

Viele Demonstranten waren Eigenheimbesitzer mittleren Alters aus dem Berliner Umland, die von den zukünftigen BER-Flugrouten betroffen sind. Ein paar machten sich auch gegen die Verlängerung der Autobahn A 100 stark. Das sie verbindende Motto: „Schall und Rauch abwählen“. Den heftigsten Applaus für eine Politikerrede erhielt Martin Delius von den Piraten, als er forderte, den milliardenteuren BER-Neubau in Schönefeld aufzugeben und weiter entfernt von der Stadt an einem neuen Standort ganz von vorn zu beginnen.

Eine Unterschriftensammlung soll jetzt noch mal mobilisieren: Das Nachtflugverbot, derzeit von 0 bis 5 Uhr, soll ausgeweitet werden auf 22 bis 6 Uhr. Ziel ist eine landesweite Volksabstimmung. Dafür braucht es allerdings ein bisschen mehr Unterstützung – nämlich 170.000 Unterschriften. SEBASTIAN HEISER Foto: Miguel Lopes