unterm strich
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Gestern die wichtigsten deutschsprachigen Intellektuellen, heute die nächste Liste: Welches Bundesland gibt eigentlich das meiste Geld für Kultur aus? Und welches das wenigste? Mit etwa 164 Euro pro Einwohner ist der Freistaat Sachsen Spitzenreiter, gefolgt von Berlin mit 153 Euro und Hamburg mit 134 Euro. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor. Erschütternd, wie billig es andere glauben treiben zu können: Die geringsten Kulturausgaben verzeichneten Rheinland-Pfalz mit 51 Euro, Niedersachsen mit 54 Euro und das Saarland mit 55 Euro pro Einwohner. Insgesamt haben Bund, Länder und Gemeinden im vergangenen Jahr mehr als 8 Milliarden Euro für Kultur ausgegeben. Während der Anteil des Bundes mehr als 1 Milliarde Euro betrug, steuerten die Länder 3,4 Milliarden Euro bei, die Gemeinden zahlten 3,6 Milliarden. Der Anteil der öffentlichen Ausgaben für Kultur entspricht 0,36 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Im Jahr 2004 lagen die Gesamtausgaben bei 7,88 Milliarden. Das ist eine Menge Geld.

Und weil wir die verschiedenen Stadien des Bau- und Planungsfortschritts ja schon so oft vermeldet haben, es sich aber vor allem angesichts der Wertschätzung, die Uwe Johnson in dieser Redaktion genießt ja gar nicht oft genug sagen lässt: Das bundesweit erste Uwe-Johnson-Literaturhaus wird am Freitag kommender Woche mit einem Festakt im mecklenburgischen Klütz eröffnet. Seit Oktober 2004 sei ein ehemaliger Getreidespeicher für insgesamt 1,24 Millionen Euro zur Gedenkstätte für den Schriftsteller umgebaut worden. Das zwischen Wismar und Travemünde gelegene Klütz taucht in Johnsons bekanntestem Roman „Jahrestage“ als Kleinstadt Jerichow auf.