Polen unter Schock

STAATSTRAUER Nach dem Absturz der polnischen Präsidentenmaschine bei einem Landeversuch im westrussischen Smolensk trauert das Land um die 96 Opfer

WARSCHAU/SMOLENSK afp/taz | Beim Absturz der polnischen Präsidentenmaschine sind am Samstag neben Staatspräsident Lech Kaczynski auch seine Frau Maria, der Generalstabschef Franciszek Gagor, der Notenbankchef Slawomir Skrzypek sowie weitere Vertreter der politischen, militärischen und kirchlichen Elite des Landes ums Leben gekommen. Die Delegation wollte an einer Gedenkfeier in Katyn teilnehmen, wo im Jahr 1940, in der Anfangszeit des Zweiten Weltkriegs, sowjetische Einheiten etwa 22.000 hingerichtete Polen verscharrt hatten.

Der Tod des Präsidenten und eines Teils der polnischen Führungselite hat das Land in tiefe Trauer gestürzt. Zehntausende Menschen gedachten gestern in Warschau mit zwei Schweigeminuten der 96 Opfer des Flugzeugunglücks. Am Unglücksort legten die Ministerpräsidenten von Russland und Polen, Wladimir Putin und Donald Tusk, in einem demonstrativen Schulterschluss Blumen nieder.

Als Ursache des Unglücks wurde menschliches Versagen angenommen. Offenbar hatten die Piloten den Rat der russischen Fluglotsen nicht beachtet, wegen des dichten Nebels auf den Flughafen Minsk auszuweichen. Beim vierten Landeversuch streifte die Maschine Baumwipfel und stürzte in ein Waldgebiet.

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