Unterm Strich

Dem klassischen Punkrock-Hörer muss die Zwölftontechnik des Österreichers Arnold Schönberg nicht unbedingt etwas sagen: Es ist ein recht kompliziertes kompositorisches Verfahren, das der Adorno-Liebling da strickte.

Sein Werk „Ein Überlebender aus Warschau“ (1948) erzählt von der Niederschlagung des Aufstandes im Warschauer Ghetto und ist nun Teil eines musikalischen Crossovers der Toten Hosen mit dem Sinfonieorchester der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. Die gemeinsamen Konzerte „Willkommen in Deutschland“ (vom 19. bis 21. Oktober in Düsseldorf) sollen an die Diffarmierungsschau „Entartete Musik“ der NS-Propaganda vor 75 Jahren erinnern. Des Weiteren spielen sie etwa Musik von Kurt Weill, aber auch Lieder von Sinti und Roma. „Wir sehen keinen Gegensatz zwischen dem Sinfonieorchester und uns“, sagte Campino. Wichtig sei zu zeigen, welche schöne Musik unter dem Nazi-Terror als „entartet“ gegolten habe.