Brot für Studenten

Menschen aus Entwicklungsländern haben kaum Aussicht auf finanzielle Unterstützung ihres Studiums

Sie können die Miete nicht mehr zahlen. Oder den Semesterbeitrag. Manche haben nicht mal mehr was zu essen im Kühlschrank. StudentInnen aus Entwicklungsländern haben oft enorme Schwierigkeiten, ihr Studium in Bremen zu finanzieren.

„Anspruch auf Bafög oder Sozialhilfe haben sie nicht. Entweder sie haben selbst genug Geld oder lassen sich von ihren Eltern unterstützen“, sagt Christine Rodewald vom International Office der Universität Bremen. Doch gerade das ist schwierig. Denn selbst wenn die Familien in Togo, Kamerun oder Ägypten genug Geld haben – für ein Leben in Deutschland reicht es in den seltensten Fällen.

Die einzige Möglichkeit ihren Unterhalt hier zu bezahlen, ist ein Job. „Allerdings dürfen sie hier nur 180 halbe oder 80 ganze Tage arbeiten“, so Rodewald.

„Selbst das klappt wegen der Lage auf dem Arbeitsmarkt immer weniger“, sagt Veronika Kroeker von der ‚Evangelischen Studenten Gemeinde (ESG)‘. „Das bringt viele der 4000 Studenten aus Entwicklungsländern in eine Notlage.“ Zwar helfen die StudentInnen einander, trotzdem stoßen sie irgendwann an finanzielle Grenzen.

Viele brechen ihr Studium dann ab und kehren ohne Abschluss in ihre Heimat zurück. Andere wenden sich an die ESG. Insgesamt 75.000 Euro kann die Gemeinde jährlich an notleidende Studenten verteilen. Ein Teil des Geldes kommt aus den Töpfen von Brot für die Welt. Die Organisation unterstützt die Ausbildung der Studierenden in der Hoffnung, dass jene später mit ihrem Wissen in ihrer Heimat helfen können. Bei bis zu 300 Anträgen auf Unterstützung im Jahr „ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagt Kroeker. Wer was bekommt, entscheide man nach Dringlichkeit. „Droht den StudentInnen die Exmatrikulation, weil sie die 168 Euro Semesterbeitrag nicht zahlen können oder soll ihnen das Zimmer gekündigt werden, springen wir ein.“ Manchen sitze die Ausländerbehörde im Nacken. Denn wer nicht nachweisen kann, dass er sein Studenten-Dasein finanzieren kann, bekommt keine weitere Aufenthaltsgenehmigung. „Trotzdem müssen wir immer wieder Absagen erteilen“, so Kroeker. JS