Ein Stadtteil atmet auf

Kein Platz für Bello: Mit Einführung des Hundegesetzes wird St. Pauli hundefrei

Ein heißes Eisen: Lange stritt die Stadt über die Einführung des heute in Kraft tretenden Hundegesetzes: Leinenzwang und Maulkorbpflicht, Wesenstest und „Führerschein“ für Hundehalter sorgten für heftigen Streit und hoch schlagende Wellen.

Beinahe überschattet von der Novelle tritt heute eine weitere Richtlinie in Kraft, von der besonders des Menschen treuester Freund im Bezirk Mitte, genauer: auf St. Pauli, betroffen ist. Auf dem Kiez müssen von heute an nicht nur herrenlose Hunde bei Bezirklichem Ordnungsdienst (BOD) oder Polizei angezeigt werden, sondern alle. Zwischen Elbe und Karolinenviertel, Nobis- und Millerntor dürfen Hunde fortan weder mitgeführt noch gehalten werden.

„Wir wissen, dass wir uns damit nicht viele Freunde machen“, so Bezirksamtsleiter Markus Schreiber zur taz. Er betont aber die Notwendigkeit: Beißvorfälle, Lärmbelästigung und nicht zuletzt das Kotaufkommen hätten den Behörden keine Wahl gelassen – gerade auch mit Blick auf die kommende Fußball-WM. Natürlich wolle man Kulanz zeigen, sagt Schreiber, wer aber nicht bis Mitte des Monats seinen Hund abgegeben habe, „auf den kommen wir zu“ – es drohen Buß- oder sogar Zwangsgelder. aldi