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Verkaufsausstellung und Benefiz-Auktion: Idee und Prozedere sind nicht neu, aber angesichts stetig schwindender staatlicher Gelder muss sich nicht nur die Hamburger die Künstlerszene immer öfter selbst helfen. Nahe liegt es da, eigene Werke zum Zwecke der Unterstützung regionaler Kunst herzugeben: Zu Verkaufsausstellung und Benefizauktion lädt der Kunstverein Harburger Bahnhof in seine Gebäude; zu sehen sind von zeitgenössischen Künstler produzierte Werke aller Genres.

Fr, 7. 4., 19 Uhr: Verkaufsausstellung im Kunstverein Harburger Bahnhof; Hannoversche Straße 85. Die zugehörige Benefiz-Auktion ist für den 23. 4. um 14 Uhr im „Stellwerk“ geplant

Stipendium: Geruch und Farbe disparater Städte und Erdteile haben sechs KünstlerInnen – Tjorg Douglas Beer, Ulla von Brandenburg, Maren Grimm, Annette Kelm, Daniel Megerle und Dirk Stewen – mittels verschiedener Medien erfasst. Vorausgegangen waren sechsmonatige Arbeitsaufenthalten in den betreffenden Gegenden, finanziert vom Verein Neue Kunst in Hamburg. Pariser Vororte und Glasgower Arbeiterviertel sind ebenso Themen der Filme, Videos, Fotos, Zeichnungen und Installationen. Auch auf die Geschichte bizarrer Gebäude, in die nie jemand zog – auch die hierfür vorgesehene belgische Regierung nicht. Und einsame Figuren vor modernistischer Architektur wirken wie ins All geworfene Ikonen des Menschen. Vielleicht die letzten ihrer Art

Eröffnung: Fr,, 7. 4., 19 Uhr, Kunstverein, Klosterwall 23; Di–So 11–18, Do 11–21 Uhr; bis 28. 5.

Thomas Gerhards – Bitte nicht stören: Wie, wenn unsere Möbel lebten? Wenn sich Türen selbsttätig öffneten, wie sie es in U-Bahnen bereits tun? Wenn Sofas sich drehten, bis einem schon vom Zusehen schwindlig würde? Schwer wäre es, sich in die „Seelen“ der guten Stücke hineinzufühlen; große Versuchung auch, das Geschehen einfach stoisch zu betrachten. Auch Vorhänge, die sich – je nach Sonneneinstrahlung – schneller oder langsamer öffnen und schließen, hat der 1961 in Mönchengladbach geborene Thomas Gerhards geschaffen, angebracht vor Fenstern, Türen, Schulen und im eigens dafür konstruierten Rahmen. Ein ironischer Abgesang auf Perfektion und die sinnlos stetige Verfügbarkeit der Technik.

Eröffnung: Fr, 7. 4., 20 Uhr, Frise, Arnoldstr. 26–30; Fr bis So 16–18 Uhr; bis 23. 4.    PS