Zwangs-Ökumene

Bischofs-Arbeitsgruppe von Katholiken und Evangelen bereitet gemeinsame Nutzung von Kirchen vor

Ein gemeinsames Abendmahl wünschen sich bislang nur die Protestanten. Aber immerhin dürfte es beim kirchlichen Gebäudemanagement bald ökumenischer zugehen. Evangelische und katholische Bischöfe haben in Niedersachsen eine Arbeitsgruppe gegründet, um Regeln für eine gemeinsame Kirchennutzung zu erarbeiten. Sie soll sich mit der Frage unterschiedlicher Gottesdienst-Traditionen beschäftigen. Auch Gemeindehäuser könnten gemeinsam genutzt werden.

„Die Bischöfe waren alle dafür“, sagt der derzeitige Ratschef der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, der Braunschweiger Landesbischof Friedrich Weber. „Ich habe überhaupt keine Probleme damit, wenn Katholiken unsere Häuser mitnutzen“, betont er. Auch in Nordrhein-Westfalen gibt es bereits Pläne, Kirchengebäude von beiden Konfessionen zu nutzen. Auf Grund gesunkener Einnahmen fahren Landeskirchen und Bistümer bundesweit einen harten Sparkurs. Dazu werden auch Kirchen verkauft oder abgerissen. Noch besitzt die Kirche in Braunschweig 1.500 Immobilien. Weber sagte, in seinem Sprengel seien die Kirchensteuer-Einnahmen in drei Jahren um ein Fünftel gesunken. ksc