TANZ
: Liebe als eine Art Verschwinden

Wie kann man Liebe tanzen? Die koreanische Choreografin und Performancekünstlerin Seung Yoon Choi aus Seoul hat sich diese Frage für ihre Arbeit „Time for Disappearance“ gestellt. In ihrem Stück geht es um Liebe, um bedingungslose und zugleich vergebliche Liebe. Ihre Performance versteht sich als materielle Rückschau auf immaterielle Dinge in Form eines paradoxen Rituals: Sie zelebriert das Unsichtbare der Liebe durch sichtbare Dinge – und das Ungreifbare an ihr durch Greifbares. Dabei sollen sowohl die Zeit, der Tanz und schließlich auch die Performance selbst beseitigt werden. Das klingt in seiner Bedingungslosigkeit durchaus extrem. Wenn allerdings Liebe etwas sein sollte, das man nicht hat, scheint die Radikalität wieder zu passen.

■ „Time for Disappearance“: Tanzfabrik Berlin, Uferstr. 8/23, 13. + 14. 9., 20 Uhr, 13/8 €