tore, punkte, leidenschaft
:

Meiderich: Der MSV Duisburg ist kein Club, der leidenschaftlich, wunderhaft und pathetisch in allerletzter Sekunde einem Abstieg entrinnt (vgl. Eintracht Frankfurt 1999 oder West Bromwich Albion 2005 ). Nein, die Zebras steigen einfach so ab. Entsprechend logisch kassierte der MSV beim Abstiegskonkurrenten Wolfsburg in der 91. Minute durch Steve Marlet einen deprimierenden 1:1-Ausgleichstreffer. Dabei war der zweite Auswärtserfolg der Saison vor rund 18.000 Zuschauern so nahe gewesen, sogar Peter van Houdt hatte erstmals für Duisburg getroffen. „Das ist natürlich bitter“, sagte Trainer Jürgen Kohler über das späte Blackout in der Defensive und schwieg weiterhin über seine berufliche Zukunft.

Köln: Es ist der Alptraum für jeden Sportwetter, die ultimative Enttäuschung auf dem Tippzettel. Wer va banque gespielt, und auf eine fette Erfolgsquote im Falle eines höchst unwahrscheinlichen Kölner Auswärtssiegs in München gesetzt hatte, erlebte – nur knapp und umso bitterer – eine Pleite. Der FC siegte nicht in der Allianz-Arena, sondern spielte lediglich 2:2. Zweimal waren die designierte Zweitligaelf aus der Domstadt gegen die Bayern in Führung gegangen (Torschützen: Markus Feulner, Albert Streit), doch am Ende reichte die starke Offensivleistung gegen Oliver Kahn, den schlechtesten Nationaltorwart seit Eike Immel, leiderleider nicht aus.

Leverkusen: Was haben die Bayer-Fans nur gegen ihren Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser? Der Günther Oettinger der Fußball-Bundesliga wurde während des 5:1-Heimsiegs gegen Kaiserslautern mit Schmährufen und Pfiffen gemobbt – wegen seiner Rolle in der Reiner-Calmund-Affäre. „Das ist sehr unfair Herrn Holzhäuser gegenüber“, tadelte Bayer-Sportchef Meinolf Sprink die Fans.

Handball: Trotz einer 26:27-Niederlage im Halbfinalrückspiel um den europäischen EHF-Pokal gegen den VfL Gummersbach hat der TBV Lemgo das Finale erreicht. Das Hinspiel hatte Lemgo mit 29:27 gewonnen. Nun geht es gegen die Schwaben von Frischauf Göppingen. TEI/HOP