Erdgasspeicher in Betrieb

KAVERNEN Energiekonzerne spülen riesige Hohlräume in ostfriesische Salzstöcke, um darin Erdgas einzulagern

Einer der größten Erdgasspeicher in Deutschland ist am Donnerstag in Ostfriesland in Betrieb gegangen. Das Unternehmen Astora (Kassel) will in Jemgum im Kreis Leer bis 2018 insgesamt zehn Speicher mit einer Kapazität für eine Milliarde Kubikmeter Erdgas anlegen. Das reicht für die jährliche Versorgung von 500.000 Haushalten.

Die unterirdischen Kammern wurden als Hohlräume aus einem großen Salzstock ausgespült. Astora und der Oldenburger Energieversorger EWE, der in Jemgum ebenfalls Kavernenspeicher betreibt, haben das Projekt gemeinsam geplant.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) bezeichnete die Speicher in einer Grußbotschaft als Rückgrat der Energiewende, denn sie könnten Schwankungen bei der Erzeugung von Strom aus Wind und Sonne abmildern. Die Speicher sind an europäische Fernleitungsnetze angebunden und könnten Erdgas aus der Ostseepipeline Nord Stream speichern. Die Speicherbetreiber halten Kavernen für besonders gut geeignet, weil Erdgas darin schnell ein- und ausgelagert werden kann. Wenn Wind- und Sonnenenergie den Strombedarf nicht decken könnten, ließen sich Lastspitzen schnell ausgleichen.

Naturschützer warnen seit Jahren vor möglichen Gefahren durch Kavernenspeicher. So protestieren Anwohner im 50 Kilometer entfernten Etzel gegen bis zu 144 geplante Speicher der IVG Immobilien AG. Die Bewohner fürchten Bodenabsenkungen, Schäden an Gebäuden und Veränderungen beim Grundwasserspiegel sowie Verkehr, Lärm und starke Beleuchtung.  (dpa)