DAS WETTER: DER BERG

Der Berg hatte schon seit Jahrmillionen an seinem Platz gestanden und sich dort wohl gefühlt. Und nun sollte er plötzlich umziehen – so war es der Wille der Erdplattenverschiebung. Der Berg hasste diese radikale Bewegung, die immer alles verändern wollte und ständig schob und drängelte und schubste und zerrte und ruckelte und rumpelte. Er wollte stur an seinem Platz ausharren, und wenn es auch bedeutete, dass er im Ozean versinken würde. Und so kam es dann auch ein paar tausend Jahre später: Der Berg versank mit Getöse und unter Protest im Meer und wurde nie wieder gesehen. „Mir doch egal“, dachte er nach einer Weile des Ärgers, „Hier hab ich wenigstens meine Ruhe.“ Er hatte eben noch nie etwas von der Meeresbodenspreizung gehört.