UNTERM STRICH

Bernd Eichinger hat es geschafft. Er wird mit dem Ehrenpreis für hervorragende Verdienste um den deutschen Film belohnt. Die undotierte Auszeichnung wird ihm am 23. April im Berliner Friedrichstadtpalast überreicht, wenn auch die Deutschen Filmpreise 2010 verliehen werden. Eichinger hat vor zehn Jahren stark auf die Gründung der Akademie hingearbeitet, vor allem darauf, dass die Akademie die mit knapp drei Millionen Euro dotierten Deutschen Filmpreise verleiht, nicht länger eine vom Staatsministerium für Kultur bestellte Jury ist. Das wurde damals kontrovers diskutiert, trotzdem war es 2005 so weit – das Staatsministerium stellte das Preisgeld zur Verfügung, die Akademie-Mitglieder wählten die Preisträger, und Michael Bully Herbig moderierte die Gala. Eichinger profitierte davon wider Erwarten wenig. 2005 etwa bekam Dani Levys Komödie „Alles auf Zucker“ sechs Lolas, Eichingers Monsterproduktion „Der Untergang“ nur eine – und so ähnlich blieb es in den Folgejahren. So ist der Ehrenpreis, über den nicht die gesamte Akademie, sondern eine zehnköpfige Jury befindet, auch eine Wiedergutmachung, ein Transfer symbolischen Kapitals, das Eichinger mehr als Geld fehlt.