Jeder kann sich bestätigt fühlen

WASG-Landesvorstand sieht in der Urabstimmung über Fusion mit der PDS ein „Warnsignal“ an Bundesvorstand Troost

Nach außen hin zeigt sich die Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) zufrieden – schließlich haben sich fast 80 Prozent aller Abstimmenden für eine Fusion mit der Linkspartei.PDS ausgesprochen. „Dieses Ergebnis drückt den Wunsch nach einer starken einheitlichen Linkspartei aus“, kommentierte Wolfgang Lukaszewicz, geschäftsführender Landesvorstand der WASG in Bremen. Unklar bleibt indes, wie der hiesige Landesverband abgestimmt hat.

Bundesweit beteiligte sich nur jedes zweite Parteimitglied an der Urabstimmung, so dass sich gerade mal 45 Prozent aller Parteigänger faktisch für eine Fusion ausgesprochen haben. Deshalb konstatiert Lukaszewicz, Angehöriger der so genannten Linkstendenz, in dem Votum der Basis zugleich ein „Warnsignal an den Bundesvorstand, den Weg der parlamentarischen Anpassung nicht weiterzuverfolgen“.

Dem Bundesvorstand gehört auch der Bremer Wirtschaftswissenschaftler Axel Troost an. Zwar will der Bundestagsabgeordnete das Ergebnis „nicht überbewerten“. Auch räumt er ein, dass die Beteiligung an der Abstimmung „unbefriedigend“ gewesen sei. Dennoch spricht er von einer „klaren Mehrheit“ für eine Vereinigung beider Parteien – und fühlt sich selbstredend in seiner Position bestätigt.

Einer „Turbo-Fusion“ sei plebiszitär der Boden entzogen, sagt hingegen Heino Berg, „die Mitglieder „wünschen keine Auflösung ihrer Partei in der PDS unter einem neuen Etikett“. Auch Berg gehört dem linken WASG-Flügel an. Der hat in Bremen die Mehrheit. Für neue Klarheit hat die Urabstimmung offenbar nicht gesorgt. mnz