Urteil: Folter in Moldawien

STRASSBURG afp ■ Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Moldawien wegen der Folter an einem damals 17 Jahre alten Jungen verurteilt. Die Straßburger Richter sahen gestern als erwiesen an, dass der Jugendliche von mehreren Polizisten schwer misshandelt wurde. Die Behörden bescheinigten dem Jugendlichen eine Invalidität, die seine Arbeitsfähigkeit um bis zu 75 Prozent einschränkt. Dem Urteil zufolge muss die moldawische Regierung 20.000 Euro Schmerzensgeld zahlen. Der Jugendliche war 1998 bei Ermittlungen wegen Diebstahls festgenommen worden. Zwei Tage lang wurde er gefoltert. Der Junge legte ein Geständnis ab, doch das Verfahren gegen ihn wurde eingestellt.