Pistorius fordert mehr Gastfreundschaft

ASYL Niedersachsens Innenminister appelliert an den Bund, mehr Syrien-Flüchtlinge aufzunehmen

Deutschland muss nach Ansicht von Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) deutlich mehr Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen, als bisher vereinbart wurde. Angesichts der humanitären Katastrophe in Syrien reiche die geplante Aufnahme von 5.000 Menschen auf keinen Fall aus, sagte der SPD-Politiker am Montag im Grenzdurchgangslager im südniedersächsischen Friedland. Dort besuchte Pistorius syrische Familien, die in der vergangenen Woche mit dem ersten Flüchtlingskontingent im Rahmen eines UN-Hilfsabkommens nach Deutschland gekommen waren.

Der SPD-Politiker sagte, er werde die Flüchtlingsproblematik bei der nächsten Innenministerkonferenz zum Thema machen. Zusammen mit den anderen EU-Nationen müsse Deutschland aber auf jeden Fall mehr tun als bisher. Auf eine konkrete Zahl, wie viel Menschen aufgenommen werden sollten, wollte sich der Minister nicht festlegen.

Pistorius appellierte an die Bundesregierung, die bisher auf zwei Jahre begrenzte Aufenthaltserlaubnis für die Syrien-Flüchtlinge zu verlängern. Damit hätte die Unsicherheit für die Menschen ein Ende.

Die syrischen Flüchtlinge bleiben für rund zwei Wochen im Grenzdurchgangslager Friedland. Von den 107 Menschen des ersten Kontingents bleiben 18 in Niedersachsen. Die drei Familien reisen nächste Woche weiter nach Isernhagen und in die Landkreise Northeim und Goslar. Wann das zweite Flüchtlingskontingent in Friedland eintreffen wird, ist noch offen.  (dpa)