LESERINNENBRIEFE
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Ökologisch daneben

■ betr.: „Für immer mit dem Meer vereint“, taz.nord vom 14. /15. 9. 13

Munter preist die Schreiberin die Seebestattung als „ökologisch saubere Alternative zur Erdbestattung“ an. Für diese gewagte Behauptung sucht die Leserin dann allerdings in dem immerhin eine dreiviertel Seite langen Artikel vergeblich irgendeinen Nachweis. Für eine Seebestattung sind erst eine Einsargung und dann eine Kremation notwendig. Die Urne muss nun zum Hafen gebracht werden und erst nach diesen Schritten kann das Seebestattungsschiff starten. Das ist in der Regel ein 25m-Motorboot mit Platz für etwa 100 Personen und muss mindestens acht bis zehn Kilometer hinaus fahren, hin und zurück also 20 km. Mittlerweile werden für Gutbetuchte auch schon Bestattungen im Atlantik angeboten – ein netter Törn für die Hinterbliebenen und eine erhebliche Belastung für die Umwelt. Die Bilanz zeigt, dass im Vergleich der Ressourcenaufwand und die Belastungen bei der Erdbestattung am geringsten sind und schon bei der Feuerbestattung deutlich höher liegen. Eine Seebestattung erfordert einen schon exzessiv zu nennenden Aufwand, der für Umweltbewegte nicht zu verantworten ist. UWE SCHEIBLER, Göttingen

Rüstungsproduktion einstellen

■ betr.: „Wehrtechnik-Firmen erwarten Umsatzplus“, taz.nord vom 10. 9. 13

Das muss man sich einmal vorstellen: Die Rüstungsindustrie in Schleswig-Holstein hat ihre Umsätze in den vergangenen Jahren auf über eine Milliarde Euro vervierfacht. Doch die Rüstungsproduzenten sind besorgt, weil sie angesichts der Bundeswehrreform mit negativen Folgen für den Verlauf ihrer Geschäfte rechnen. Ich hingegen freue mich über jeden Euro, der nicht für die Herstellung von Kriegsmaterialien verschwendet wird. Dem Frieden zuliebe sollte die gesamte Rüstungsproduktion eingestellt werden. Die entsprechenden Betriebe könnten sich auf die Herstellung ziviler Güter umstellen, was aber vermutlich schwieriger ist, als sich an sprudelnden Rüstungsgeldern zu laben. JOACHIM FISCHER, Bremen