Kontrolliert über Rot

VERKEHR Senat startet Test: Ampeln mit integriertem Zebrastreifen sollen Fußgängern zeigen, wie lange noch Zeit ist, die Straße zu queren. Auch „Shared Spaces“ sind geplant

VON SEBASTIAN HEISER

Berlin testet in einem Modellprojekt an drei Kreuzungen neue Fußgängerampeln. Sie sollen „den Komfort für die Fußgänger erhöhen, indem sie mehr Informationen bekommen“, sagte am Freitag Horst Wohlfahrt von Alm, der in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung für Grundsatzangelegenheiten der Straßenplanung zuständig ist.

Das neue Zeichen sieht aus wie ein Zebrastreifen und soll Klarheit bringen, wie lange genau die Fußgänger noch Zeit haben, die Straße zu räumen. Wenn die Fußgängerampel auf Rot umschaltet, leuchtet zusätzlich der Zebrastreifen mit seinen fünf Streifen auf. Dann werden die Streifen der Reihe nach dunkel. Wenn der oberste Streifen erlischt, bekommen die Autos Grün.

Am Freitag wurden die neuen Ampeln am Fehrbelliner Platz in Wilmersdorf, am Olivaer Platz in Charlottenburg und an der Kreuzung von Brunnenstraße mit Anklamer Straße in Mitte installiert. Nach einem Jahr wird entschieden, wie es weitergeht.

Der Senat hatte zuletzt vor einem Jahr einen Test mit Fußgängerampeln gestartet, bei denen Rot und Grün zeitweise blinkten. Das wurde teilweise missverstanden, sagte Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD). Es gab zudem „keine signifikante Veränderung des Unfallgeschehens“, sagte Wohlfahrt von Alm. Der Test wird daher nicht ausgeweitet.

Die Umrüstung der drei Kreuzungen kostet 40.000 Euro. Das Projekt ist Teil der Fußverkehrsstrategie des Senats, für die in den nächsten Jahren je 1,3 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Von dem Geld werden etwa Bordsteine für Rollstuhlfahrer gesenkt. Außerdem will der Senat drei Shared Spaces schaffen, in denen Fußgänger, Autofahrer und Radler sich den Straßenraum teilen: die Bergmannstraße in Kreuzberg, die Maaßenstraße in Schöneberg und der Checkpoint Charlie.

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