In aller Kürze

Klagen über Klage

Als „naiv“ hat der Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel die Bremer Klagestrategie vorm Bundesverfassungsgericht bezeichnet. Es sei sehr riskant, in Karlsruhe nur einen Anspruch auf Teilentschuldung zu vertreten, während „die eigentliche Existenzsicherung des Landes Bremen an die Föderalismusreform II delegiert“ werde. Sinnvoll wäre es gewesen, Karlsruhe dazu zu bringen, „Anforderungen an die politische Gestaltung des föderalen Finanzsystems“ zu formulieren – „auch zum Schutz der kleinen Bundesstaaten“, so Hickel. Diese Chance habe der Senat verpasst. Dieser Anstoß sei aber notwendig: „das politische System von Bund, Ländern und Kommunen“ wäre „aus eigener Kraft zu einer rationalen Entscheidung nicht in der Lage“, gibt der Wirtschaftswissenschaftler zu bedenken. (taz)

Tschernobyl-Gedenken

Die Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl ist Thema einer Veranstaltungsreihe des Umweltbeauftragten der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Friedhelm Blüthner. Höhepunkt der Reihe anlässlich des 20. Jahrestags des Unglücks ist ein Vortrag des weißrussischen Physikers Wassilij Nesterenko. Der Wissenschaftler soll am 28. April in der Kirche Unser Lieben Frauen über die Folgen des größten Unfalls in der zivilen Nutzung der Kernenergie sprechen. Nesterenko hat 2005 den „Bremer Friedenspreis“ erhalten. Im ukrainischen Kernkraftwerk Tschernobyl war es am 26. April 1986 zu einer Kernschmelze gekommen. (epd)