Damaskus hält Frist ein

SYRIEN Regierung überreicht Informationen über C-Waffen. Granate auf russische Botschaft abgefeuert

AMSTERDAM/DEN HAAG/ISTANBUL rtr/ap/dpa | Syrien hat nach Angaben der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) am Samstag fristgerecht die geforderten Informationen über sein C-Waffen-Programm eingereicht. Die Übergabe der Unterlagen ist ein wichtiges Element auf dem Weg zu einer Zerstörung der Waffen.

Zurzeit überprüfe das Technische Sekretariat der Organisation die Informationen, hieß es auf der OPCW-Internetseite. Es wird angenommen, dass Syrien über rund 1.000 Tonnen Giftstoffe für Chemiewaffen verfügt. Die OPCW wird wahrscheinlich kommende Woche über einen Plan abstimmen, der die Vernichtung der Waffen bis Mitte kommenden Jahres vorsieht.

Am Sonntag kündigte der russische Außenminister Sergei Lawrow an, Moskau könne Militärbeobachter nach Syrien entsenden, um die Vernichtung der Chemiewaffen zu überwachen. Russland ist der wichtigste Unterstützer der Regierung von Präsident Baschar al-Assad.

Die Nachrichtenagentur Interfax zitierte am Samstag den Stabschef der russischen Präsididialverwaltung, Sergei Iwanow, Moskau könne seine Position ändern, falls sich herausstellen sollte, dass Assad bei der Aufgabe seiner chemischen Waffen trickse.

Unterdessen schlug eine Mörsergranate in der russischen Botschaft in Damaskus ein. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, gab es keine Verletzten und der Betrieb in der Botschaft laufe ungestört weiter. Das der Opposition nahestehende Beobachtungszentrum für Menschenrechte bestätigte die Explosion auf dem Botschaftsgelände.

Syriens wichtigstes Oppositionsbündnis, die Nationale Koalition, erklärte sich am Sonntag unter bestimmten Bedingungen zur Teilnahme an einer internationalen Friedenskonferenz in Genf bereit. In einen Brief an den UN-Sicherheitsrat hieß es zugleich, es müsse klar sein, dass die Konferenz die Bildung einer Übergangsregierung, ausgestattet mit sämtlichen Exekutivrechten, zum Ziel habe. Die Opposition fordert weiterhin ein Ende des Assad-Regimes sowie der militärischen Operationen im ganzen Land.