„Eine neue Prägung“

KONZEPT In einen alten Güterbahnhof im Oberhafenquartier sollen Künstler einziehen

■ 54, ist Geschäftsführer der Kreativgesellschaft. Dafür ist er vor drei Jahren von Frankfurt nach Hamburg gezogen. Foto: Miguel Ferraz

taz: Herr Rühl, was macht die Flächen am Oberhafen für Künstler attraktiv?

Egbert Rühl: Erstens die Nähe zum Hauptbahnhof und zur Innenstadt. Zweitens, dass das noch ein ziemlich unbelegter Ort ist, der noch eine neue Prägung bekommen kann. Gleichzeitig ist es natürlich auch ein bisschen Abenteuer, weil es bis dato ein Güterbahnhof ist.

Wer kann sich bewerben?

Alle können sich bewerben, aber es gibt eben auch Kriterien, die uns besonders wichtig sind. Soziale und ökologische Nutzungen werden jeweils von uns bevorzugt.

Wie sieht die Jury aus?

Es steht noch keine Jury, sie wird wohl aber aus elf bis 13 Mitgliedern bestehen und sich aus Fachleuten aus den Bereichen Kunstproduktion, Kreativwirtschaft, Stadtentwicklung, Vertretern der Bestandsnutzer der Hafencity und der Kreativgesellschaft zusammensetzen. Es wird also eine große Jury, die dann in mehreren Sitzungen das Gesamtbild bewerten kann.

Noch sind die einzelnen Hallen eher als Rohbau zu bezeichnen. Wer trägt die Kosten der Sanierung?

Es gibt eine Standardsanierung auf sehr niedrigem Niveau, um eben die Miete so gering wie möglich zu halten. Alles was die Nutzer dann mehr wollen, müssen sie entweder selbst machen, oder vom Vermieter machen lassen und einen entsprechend höheren Mietpreis zahlen.

Wie hoch wird die Miete sein?

Der Preis nach der Sanierung hängt auch davon ab, wie viele Einheiten hergestellt werden müssen, also viele kleinere oder etwas weniger, größere.

Ihr Ziel ist es doch laut Ausschreibung, viele kleine Einheiten einziehen zu lassen?

Ja, aber es kann ja auch sein, dass es zehn Nutzer gibt, die sich 300 Quadratmeter teilen oder selbst Einteilungen herstellen. Auch das ist möglich.

Es wird verschiedene Bewerbungsmöglichkeiten geben, worin unterscheiden die sich?

Wer schon ein fertiges Konzept hat und weiß, wie er seine Idee umsetzen möchte, bewirbt sich im Interessenbekundungsverfahren. Wer noch Mitstreiter, Partner oder Struktur braucht oder die Finanzierung noch nicht geregelt hat, kann an den Gruppenphasen teilnehmen. Diese potenziellen Nutzer werden sich dann gemeinsam zu einem runden Tisch treffen und sich dort austauschen und ihre Konzepte weiterentwickeln. INTERVIEW: FF

Informationsveranstaltung Oberhafenquartier: 19 Uhr, Halle 4, Stockmeyerstraße 41, Tor 25-28