Kita: Einmal im Jahr

BETREUUNG Die CDU scheitert mit einem Antrag, Kinder ganzjährig in Kindergärten aufzunehmen

Eltern, deren Kinder zum falschen Zeitpunkt geboren werden, werden bei der Vergabe von Kita-Plätzen in Bremen weiter in die Röhre gucken. Dass Kinder nur einmal im Jahr, zum 1. August, aufgenommen werden, sei für viele Eltern ein Problem, räumten gestern auch die Abgeordneten der rot-grünen Mehrheit in der Bremischen Bürgerschaft ein. Auch er wünsche sich ein flexibles System, so der kinderpolitische Sprecher der Grünen, Mustafa Öztürk, „damit man nicht darüber nachdenken muss, wann das Kind am besten zur Welt kommen sollte“.

Ein Problem haben wie berichtet Eltern, deren Kind im Winter oder Frühjahr geboren wurden und die nach einem Jahr Elternzeit wieder arbeiten wollen. Sie sind gezwungen, länger zu Hause zu bleiben oder das Kind vorübergehend von Tageseltern betreuen zu lassen. „Das Verfahren ist durchaus zu optimieren“, fand auch Karin Garling von der SPD, konnte aber keine zeitnahe Abhilfe versprechen.

Einstimmig beschlossen wurde gestern von allen Fraktionen nur ein Antrag, der den Senat auffordert, bis Ende des Jahres ein „Informationssystem zu entwickeln“, das das Aufnahmeverfahren erklärt. Bisher, so die Erfahrung von Kita-Leiterinnen, fallen viele Eltern aus allen Wolken, wenn sie erfahren, dass sie sich im Januar für einen Platz ab August hätten anmelden müssen.

Außerdem soll mit Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz auch für Unter-Dreijährige das Anmeldeverfahren dem für ältere Kinder angeglichen werden – was in der Praxis allerdings auch nichts ändern wird. Während die SPD-Abgeordnete Karin Garling nämlich behauptete, bereits jetzt sei es für Drei- bis Sechsjährige möglich, auch während des laufenden Jahres einen Kita-Platz zu ergattern, konterte die CDU-Abgeordnete Sandra Ahrens, dies treffe gerade einmal auf ein bis zwei Plätze pro Stadtteil zu.

Ahrens hatte in einem Antrag gefordert, die ganzjährige Aufnahme zu ermöglichen. Dies sei nur mit mehr Plätzen und damit mehr Geld machbar, so der SPD-Staatsrat für Soziales, Joachim Schuster. Der FDP-Abgeordnete Magnus Buhlert forderte eine flexible Aufnahme an Schulen. Dadurch würden über das Jahr verteilt Kita-Plätze frei. EIB