Zum Dealen gezwungen

PROZESS Angeklagter zu Haftstrafe verurteilt

Ein 23-jähriger Angeklagter, der einen 17-jährigen Schüler als Kleindealer missbraucht hatte, ist am gestrigen Dienstag vom Berliner Landgericht zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und vier Monaten verurteilt worden. Der Serbe hatte die Vorwürfe bereits zu Prozessbeginn pauschal gestanden. Der Mann gab dabei zu, Drohungen ausgeübt zu haben, als der Jugendliche aus dem Drogenverkauf aussteigen wollte. Der Schüler hatte von Oktober 2007 bis Juni 2008 regelmäßig zehn bis 50 Szenetütchen mit Marihuana vom Angeklagten erhalten, die er in Königs Wusterhausen verkaufen sollte. Einige Tütchen erhielt er für seinen Eigenbedarf.

Schläge, als das Opfer aussteigen wollte

Der inzwischen 19-jährige Berliner hatte nach eigenen Angaben den Angeklagten in seiner Schule über Mitschüler kennen gelernt. Die Gruppe habe zusammen gekifft. Anfangs habe er dem Angeklagten mit dem Verkauf der Drogen einen Gefallen tun wollen. Als er dann nicht mehr mitmachen wollte, sei er vom Angeklagten und dessen Freunden geschlagen worden. Aus Angst habe er zuerst weitergemacht, erklärte der Zeuge. Schließlich hatte er sich seiner Mutter offenbart und danach den Angeklagten angezeigt. Am 13. Juni 2008 hatte die Polizei die Wohnung des Angeklagten durchsucht und weitere Drogen gefunden. (dpa)